Schnelle Hilfe bei Unterzuckerung – Wie kann ich mir als Betroffener selbst Helfen? Was können Angehörige oder der Partner tun, wenn ich „der Diabetiker“ in Unterzucker gerate?
Die Schnellste und Beste Hilfe bei Unterzuckerung ist, die Umstände zu vermeiden, die zu einer Hypoglykämie führen können. Obwohl alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen sind und alles unternommen wurde um derartige Konstellationen zu vermeiden, kann es je nach Gefährdung des Diabetikers, dennoch unerwartet zum Unterzucker kommen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist schnelles und bewusstes Handeln dringend erforderlich.
Erste Hilfe bei leichter Unterzuckerung
Beim Auftreten leichter Symptome hilft die Einnahme von so genannten schnellen Kohlehydrate. Diese transportieren den Zucker der aus den Kohlehydraten gewonnen wird, schneller in den Blutkreislauf als andere Kohlehydrate. In den meisten Fällen verschwindet nach Einnahme von schnellen Kohlehydrate die Unterzuckerung wieder und der Blutzuckerspiegel stabilisiert sich.
Bevor man allerdings Nahrung zu sich nimmt, sollte zuerst der Blutzucker gemessen werden, um sicher zu gehen, dass die Symptome tatsächlich auf eine Unterzuckerung hinweisen.
Im Allgemeinen bemerkt es der Betroffene, wenn die Symptome einer Unterzuckerung auftreten und kann entsprechend reagieren. Häufig reicht die Zufuhr von zwei bis drei Stücke Traubenzucker, eine kleine Schale Cornflakes, Gummibärchen, ein Baguette, gekochter Reis oder eine scheibe Brot um dem Blutzuckerspiegel wieder auf die Beine zu helfen.
Wer gerade nichts zu Essen in der Nähe hat, kann auch mit Getränken wie Cola, Limonade oder Fruchtsäfte schnelle Abhilfe verschaffen. (Keine Light Getränke diese enthalten Süßstoffe und keinen Zucker)
Erste Hilfe bei schwerer Unterzuckerung
Anders sieht es dagegen bei einem schweren Fall von Unterzuckerung aus. Bei einem hypoglykämischen Schock ist der Betroffene auf die Hilfe anderer angewiesen. Durch den veränderten Bewusstseinszustand ist er nicht mehr ansprechbar und kann sich auch selbst nicht mehr helfen.
Deshalb sollten folgende Schritte bei einer schweren Unterzuckerung sofort eingeleitet werden:
- Verständigen Sie umgehend den Notarzt! Dieser verabreicht dem Patienten schnellstens eine Injektion in die Venen, reichlich Glukose, um die Unterzuckerung zu durchbrechen.
- Im Falle einer Bewusstlosigkeit können Angehörige, Freunde und Bekannte dem Patienten helfen, indem sie eine Glukagon Injektion in den Muskel oder in das Fettgewebe direkt unter der Haut des Betroffenen verabreichen. Eine Beschreibung zur richtigen Anwendung der Spritze finden Sie im Deckel des Glukagon- Sets.
- Führen Sie dem bewusstlosen in keinem Fall Nahrung zu! Egal ob Feste oder Flüssige Nahrungsmittel. Es droht sonst Erstickungsgefahr.
Hinweis: Diabetiker die ein erhöhtes Risiko für eine Unterzuckerung erkennen lassen, können sich das Glukagon-Set vom behandeltem Arzt verschreiben lassen. Sprechen Sie ihren Arzt darauf an!
Wie Gefährlich ist die Unterzuckerung
Es gibt Anzeichen, die darauf hindeuten, dass eine schwere Unterzuckerung zu Demenz, Blutdruck Problemen, Herzrhythmusstörungen und plötzlichen Herzstillstand führen kann. Weiterhin geht man nach einer Studie von 2009 davon aus, dass eine Hypoglykämie bei Typ-1-Diabetikern zwischen sechs und zehn Prozent der Todesfälle verantwortlich ist. Besonders ältere Menschen mit Herzproblemen sollten unbedingt auf die Blutzuckerwerte achten und verhindern, dass der Blutzuckerspiegel zu weit abfällt.
Fazit
Eine Unterzuckerung kann schwere Folgeschäden herbeiführen und lebensgefährlich sein. Achten und vermeiden Sie so gut als möglich, die Ursachen die dazu führen können. Hören Sie auf ihren Körper damit Sie die Symptome frühzeitig erkennen! Teilen Sie Menschen in ihrem näheren Umfeld mit, wie sie im Falle einer Hypoglykämie Hilfe leisten können.